244 Route 4.AUSSÄTZIGENHAUS. Umgebungen vonBachschîsch;
man
geniesst
oben
eine
schöne
Aussicht
bis
auf
die
Berge
jenseit
des
Jordanthales.
Innerhalb
des
Thores
wende
man
sich
r.,
und
dann
l.,
um
in
den
Bazar
(S.
220)
zu
kommen;
oder
l.
und
dann
r.,
um
zum
Yâfathor
(S.
166)
zu
gelangen.
Vom
Yâfathor
aus
kann
man
dem
Aussätzigenhause
einen
Besuch
abstatten.
Man
gehe
die
zweite
Strasse
l.
hinunter;
in
5
Min.
ge-
langt
man
zu
einem
von
Bäumen
beschatteten
griechischen
haus
r.;
dann
folgen
Gräber
r.,
hierauf
l.
eine
eiserne
Thüre
mit
drei
Stufen
aufwärts;
sie
führt
durch
einen
Garten
in
die
genannte
Anstalt.
Dieselbe
ist
seit
7
Jahren
eingerichtet
und
steht
unter
der
Leitung
eines
deutschen
zu
befürchten;
die
Abschliessung
der
Kranken
ist
jedoch
nöthig,
weil
dadurch
die
Kranken
gehindert
werden
sich
zu
verheirathen.
Man
trifft
freilich
an
der
Yâfastrasse
noch
Schauder
erregende,
mit
Aussatz
behaftete
Bettlergestalten
gegen
die
Aufnahme
in
das
Institut
sträuben;
aber
es
ist
zu
hoffen,
dass
die
totale
Absperrung
sich
mit
der
Zeit
werde
durchführen
lassen,
denn
diese
bietet
das
einzige
Mittel,
den
Aussatz
allmählich
verschwinden
zu
machen.
Die
Krankheit
ist
so
gut
als
unheilbar;
die
Kinder
der
mit
derselben
behafteten
Leute
erst
in
späterem
Alter
ebenfalls
von
ihr
befallen,
denn
sie
ist
erb-
lich.
Im
Jahre
1873
fanden
wir
13
Individuen
im
Hospital.
Der
Aussatz
war
unter
den
Israeliten
heit.
Die
Aegypter
bräer
den
Aussatz
betreffen,
stammen
aus
früher
Zeit.
Jeder,
auf
dessen
Haut
weisse
Flecken
oder
geschwulstartige
Anschwellungen
vorkamen,
musste
sich
dem
Priester
er
aussätzig
erfunden
wurde,
ausserhalb
der
Stadt
wohnen
(vgl.
II
Kön.
7,3;
15,5).
Ein
Beispiel
der
ärgsten
Leiden,
welche
diese
schreckliche
Krankheit
mit
sich
führt,
stellt
sich
uns
in
der
Erzählung
von
Hiob
dar.
Die
Genesung,
durch
eine
Reaction
des
Körpers
hervorgerufen,
war
eine
grosse
Seltenheit
(IV
Mos.
12,
12
u.
19,
18),
auch
dann
waren
Ceremonien
und
Opfer
nöthig,
damit
der
Genesene
wieder
in
die
Gemeinde
aufgenom-
men
würde.
Der
Aussatz
tritt
in
Folge
abnormer
Blutmischung
ein.
Der
Kranke
fühlt
sich
Monate
lang
vor
Ausbruch
der
Krankheit
matt
und
lei-
det
an
Frostanfällen,
Kribbeln
in
den
Gliedern
und
Fieberschauern.
Zu-
erst
stellen
sich
röthliche
Flecken
auf
der
Haut
ein,
dann
verschiebbare
dunkelrothe
Knoten
unter
derselben.
Besonders
im
Gesicht
vereinigen
sich
d ese[diese]
Knoten
zu
traubenförmigen
Knollen;
Mund
und
Lippen
schwel-
len
auf,
die
Augen
triefen,
und
oft
belästigt
den
Kranken
ein
furchtbares
Jucken
durch
den
ganzen
Körper.
Die
Schleimhäute
beginnen
zerstört
zu
werden;
im
Innern
des
Körpers
setzen
sich
auch
Knötchen
an;
die
Sprachorgane
werden
afficirt,
Seh-
und
Hörkraft
nehmen
ab.
Endlich
springen
die
Knollen
auf,
werden
zu
schauderhaften
Geschwüren
und
heilen
wieder
zu,
um
immer
von
Neuem
hervorzutreten;
die
Finger
wer-
den
gekrümmt,
und
einzelne
Glieder
faulen
nach
und
nach
ab.
Von
diesem
Knollenaussatz
unterscheidet
sich
der
glatte
Aussatz,
bei
welchem
schmerzhafte
glatte
Hitzblattern
sich
auf
der
Haut
bilden
und
Geschwüre
hinterlassen.
Gewöhnlich
treten
infolge
des
Aussatzes
noch
andere
Krank-
heiten
hinzu,
um
dem
Leben,
bisweilen
erst
nach
20jährigen
Leiden,
ein
Ende
zu
machen.
Es
ist
ein
Bild
des
tiefsten
menschlichen
Elends,
welches
sich
dem
Beschauer
in
dem
Aussätzigenasyl
vor
Augen
stellt;
aber
dem
humanen
Bestreben,
diesen
hoffnungslos
Unglücklichen,
diesen
wahren
Hiobsgestalten,
die
ohne
ihr
Verschulden
in
diesen
Zustand
ge-